Acquired in 2008 as a gift from the artist and Francesca Minini, property of Städelscher Museums-Verein e.V.
Status
Not on display
Texts
About the Work
Armin Boehm was not satisfied with the original, almost "Informel" work with its coarse surface structure. He therefore removed the paint using acetone in order to paint a completely new subject on the canvas: the satellite photo of a terrorist camp in the Middle East. The reference picture testifying to destruction and violence is lost in the dark, earthy painting, which swallows up every object and all light. The satellite photo by the American Air Force serves to destroy the camp it depicts. Boehm's pictorial copy thus no longer has a real-life counterpart. This fact demonstrates even more clearly the precarious relationship which links this painting to reality. Boehm looks with unadorned gaze at the contemporary event he has transformed into his material.
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Kunst nach 1945: Armin Boehm
Für unsere Filmreihe, in der wir regelmäßig Werke aus der Sammlung „Kunst nach 1945" vorstellen, haben wir den Maler Armin Boehm befragt. Er spricht über sein Gemälde „Untitled (Zhwar Kili)" aus dem Jahr 2007, seine Herangehensweise an Bildthemen, den Herstellungsprozess und die Bedeutung von Malerei als besondere Wahrnehmungsfläche.
Boehm setzt sich in seinem Werk mit dem Tafelbild zwischen Abstraktion und Figuration auseinander. Seine meist großformatigen Leinwandbilder, deren Grundlage Fotografien, Erinnerung und Zeichnung gleichermaßen sind, zeigen Landschaften und Orte mit besonderer Bedeutung. Dem Gemälde „Untitled (Zhwar Kili)", das 2007 entstanden ist, liegt eine nächtliche Satellitenaufnahme eines Terroristenlagers in Afghanistan zugrunde. Für Boehm ist das ein Ort, der eine Bruchstelle markiert, an der der „Zivilisationsvertrag, den man mit der Realität hat" nicht mehr gilt. Bei dem Schauplatz thematisiert er nicht die gewalttätigen Geschehnisse, sondern akzentuiert den Aspekt des Geheimnisvollen und Undurchschaubaren. Boehm reduziert das Farbspektrum, das in seinen früheren Arbeiten noch breit angelegt war, weitgehend auf gebrochene Farben und präzise angemischte Farbverläufe in Grautönen. Auf der in mehreren Schichten bearbeiteten Bildoberfläche sind einzelne Lichtpunkte über ein Liniennetz miteinander verbunden. In deren Lichtkegeln lassen sich bei näherer Betrachtung geometrische Formen ausmachen, Hinweise auf Gebäude des Camps, die auf geheimnisvolle Weise miteinander in Verbindung zu stehen scheinen. „Malerei", so Boehm, „ist in der Lage, bestimmte Zwischenzustände, die man mit der Sprache nicht eindeutig benennen kann, einzufangen".
http://www.staedelmuseum.de/de